Ich erinnere mich daran, wie hier alles begann. Es kommt mir so unendlich lange her. Damals floh ich in das Sanatorium, weil ich mich vor der Regierung verstecken wollte. Nun gehöre ich zur Sanatoriums-Leitung. Und im Grunde bin ich noch nicht einmal sicher, wie das passiert ist – auch wenn die Geschichte in sich stimmig und logisch ist.
Zunächst einmal müsst ihr wissen: Wer sich strikt an Schulbildung und die Reduktion auf das Materielle beschränkt, ist hier zwar grundsätzlich willkommen, aber wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit bald fehl am Platz fühlen. Denn was uns hier eint, ist der Punkt, dass wir normal sind in einer Welt, die einen sturren und starren Blick auf ihr eigenes Ego hat. Oder, in seiner eigenen Blase lebt – ohne Akzeptanz dessen, dass das nicht die einzige Wirklichkeit ist.
Meine Geschichte begann damit, dass mir die Regierung mächtig auf die Nerven ging. Warum, ist jetzt erst einmal zweitrangig. In jedem Fall führte es dazu, dass ich ständig auf der Flucht gewesen bin. Und das, obwohl ich nicht wirklich was gemacht hatte. Zumindest hatte ich gegen keine offiziellen Gesetze verstoßen. Ich hatte mich lediglich geweigert die Rolle anzunehmen, die sie für mich gewählt hatten.
Und dann fand ich dieses Sanatorium.
Ich kann nicht behaupten, dass es in einem sonderlich gutem Zustand damals gewesen ist.
Aber ich habe hier ein zu Hause gefunden. Zum ersten mal seit langer Zeit. Mit Menschen, die Ähnliches erlebt hatten wie ich. Oder einfach auch nur nach einem zu Hause gesucht hatten.
Am Anfang habe ich viel Zeit mit mir selber verbracht.
Ich hatte viel erlebt. Und ich habe Zeit gebraucht, um meine Wunden zu lecken.
Und das mache ich am liebsten alleine.
Es war nicht so, dass ich mir nicht jemanden in meiner Nähe gewünscht hätte.
Zeit meines Lebens hatte ich genau das.
Aber dann hatte ich gelernt, solche Momente alleine mir mir selber auszumachen. Zuerst, weil ich niemanden hatte. Dann, weil ich fertig gemacht wurde, ich würde übertreiben. Und letztendlich, weil ich eine simple Wahrheit dahinter erkannt hatte.
Nur alleine konnte ich mich selber so aufbauen und sehen, wie ich wirklich war.
Denn jeder andere Mensch in meinem Umfeld – in diesem geschwächten Zustand – hätte Einfluss auf mein Denken genommen. Mich in seine Richtung verändert.
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