Und nun der nächste Sprung in meiner Geschichte: Meine Schulzeit. Wieder ein Kapitel für sich. Ein kurzer Abriss, der für alle Springer von Relevanz ist.
Das meine Schulzeit ebenfalls ein Fall für sich war, brauche ich wohl hoffentlich nicht zu erwähnen.
Ich tue es trotzdem.
Wobei ich sie stellenweise durchaus als normal bezeichnen würde.
Ich hatte Freunde. Ich hatte Musik-Unterricht. Ich habe hin und wieder Hausaufgaben gemacht. War in der Schule meistens anwesend. Und so weiter.
Im Kindergarten hatte ich zwei Freunde. Einen, durch den ich durch meine Eltern gebunden war, weil sie in Kontakt mit seinen Eltern gewesen sind. Und eine beste Freundin, die nach der dritten Klasse weggezogen hat. Was mich wohl mehr getroffen hat, als ich jemals zugeben würde.
Vom Unterricht her war es eher schwierig.
Es war nicht so, dass ich mich nicht konzentrieren konnte.
Das war nicht das Kernproblem und eher ein Resultat dessen, dass mir die meisten Lehrer (und Klassenkammeraden) einfach nur auf die Nerven gingen.
Ich meine: Wieso sollte ich mir Mühe geben, wenn ein Teil der Lehrer ohnehin der Meinung gewesen ist, dass ich nichts kann?
Egal.
Was für mich damals wesentlich interessanter gewesen ist als die Schulzeit an sich, war die Aneinandereihung von Bäumen, die sich direkt neben dem Spielplatz der Schule befunden hat.
Hier war ich wirklich gerne. Auch außerhalb meiner Schulzeit.
Irgendwie schien es mir damals so, als würden nur hier meine Gedanken zur Ruhe kommen.
Dabei kann ich noch nicht einmal von mir sagen, dass ich jemand gewesen bin, der ständig nachgedacht hat.
Es ist anders in meinem Fall gewesen.
Ich war eher…
…geistig ständig unterwegs.
Ich sah Bilder. Sequenzen. Und so weiter.
Die meisten nannten es Fantasie.
Ich nahm das Narrativ bereits damals an.
Es war einacher gewesen – und ich konnte kein besseres bieten.
Ich schrieb wirklich viele Geschichten in meiner Schulzeit. Und oftmals auch im Unterricht.
Ich musste sie aufschreiben.
Das war das einzige, das verhinderte, dass ich sonst komplett (in eine andere Welt) abdriftete.
Meine Zeit an der fortführenden Schule ist auch nicht unbedingt besser gewesen.
Es verschlimmerte sich eher noch.
Doch in dieser Zeit kamen noch andere Hobbys dazu: Musik und Gaming.
Und das Lesen.
Wobei alles auf mich eine enorme Wirkung hatte: Als würde ich in das Lied, das Spiel oder den Roman hineinspringen. Auch Filme hatten diese Wirkung auf mich.
Es war nicht so, dass ich in die „Buch-Welt“ gezogen wurde – es war anders.
Ich erlebte die Welt des Buches.
Als eigenständige Persönlichkeit darin.
Wem das zu viel ist: Verbucht es einfach als blühende Fantasie.
Oder ein Ausflug in das psychologische Thema: Wie funktioniert Fantasie?
Aber für diejenigen, die sich als „Springer“ identifizieren, ist dieses Thema von zentraler Bedeutung.
Ich weiß, dass die meisten sich an ihre Kindheit nicht so klar erinnern, wie ich es tue.
Doch ich habe etwas im Verlaufe meines Lebens gelernt:
Auch andere Menschen – ihre Erinnerungen – konnten dafür genutzt werden.
Besonders effektiv: Tagebücher (eigene und von anderen).
Doch ich warne euch: Ihr müsst enorm vorsichtig sein, wenn ihr diesen Weg nutzt.
Denn das Riskio einer Anhaftung (und damit verbundenen Identitätsverirrung) ist enorm hoch.
Aber diesem Thema widme ich an anderer Stelle.
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