📜 Archiv-Original – vergilbte Fassung – Eselakte

Lageakte Nr. 14-B/Sumpf/86
Betr.: Subjekt Esel – VerhaltensauffĂ€lligkeiten infolge Sumpfwasser-Restriktion
Ausstellungsdatum: [nicht lesbar]
AktenfĂŒhrende Stelle: Abt. Interne Koexistenz, Referat Tier-Mensch-SozialgefĂŒge

(Randbemerkungen handschriftlich, teils verblasst)

1ïžâƒŁ Sachverhaltsdarstellung
Seit drei (3) Tagen ist festzustellen, dass Subjekt KuchHasi sich außerhalb des ĂŒblichen Aufenthaltsbereichs befindet (→ Panther-Kontakt, siehe Nebenakte P/12). Parallel hierzu erfolgte die vollstĂ€ndige Unterbindung des Zugangs von Subjekt Esel zu Sumpfwasser, begrĂŒndet durch die Annahme Dritter, sein GemĂŒtszustand werde hiervon negativ beeinflusst.
(Randnotiz: „Wer hat das angeordnet? Bitte Namen.“)

Die Folge: zunehmende Gereiztheit, wiederholte Forderungen nach Wiederherstellung des Zugangs, Anzeichen latenter Aggression (u. a. krÀftiges Schnauben, unwilliges Abwenden des Kopfes, erhöhter TrittgerÀuschpegel).

2ïžâƒŁ Eskalationsverlauf

  • Phase I – Milder Unmut: Stirnrunzeln, Schnauben.

  • Phase II – Verbal-aggressive AusbrĂŒche: Sarkasmus, provokative Wortwahl.

  • Phase III – Offene Gereiztheit: Reduzierte GesprĂ€chsbereitschaft, Abbruch sozialer Interaktionen.

  • Phase IV – Kritischer Punkt (prognostiziert): RĂŒckzug in schwer zugĂ€ngliche Bereiche oder bewusste Provokationen.
    (Randnotiz: „Das hatten wir 2014 schon mal. Ausgang bekannt.“)

3ïžâƒŁ Empfehlung der Stelle

  • Sofortige Wiederaufnahme der Sumpfwasserzufuhr (kontrollierte Mengenvergabe).

  • Einrichtung einer neutralen Schlichtungsrunde zwischen BefĂŒrwortern und Gegnern der Sumpfwasserpraxis.

  • Fortlaufende Verhaltensbeobachtung, Berichtspflicht an die Abt. „Deeskalationsmaßnahmen im Tierbereich“.

(Stempel, teils unleserlich: „ABGELEGT – KEINE WEITERE BEARBEITUNG BIS AUFLAGE“)


📜 Kellerkopie – brĂŒchige Papierkanten

(Druck leicht schief, Tinte stellenweise verlaufen)

Lageakte 14-B/Sumpf/86 – interne Lesefassung

Vermerk: Esel seit 3 Tagen ohne KuchHasi und ohne Sumpfwasser. Laune entsprechend im Keller.
Beobachtermeinung: „Nicht der Sumpf ist das Problem – der Entzug ist’s.“

Verlauf:

  • Tag 1: Schnauft.

  • Tag 2: Spricht sarkastisch.

  • Tag 3: Stampft und will niemanden mehr sehen.

  • Prognose Tag 4 ohne Sumpf: Besser nicht ausprobieren.

Empfehlung: Gebt ihm sein verdammtes Sumpfwasser zurĂŒck. Sofort.
(Notiz am Rand: „Und haltet die KĂŒchencrew aus der Debatte raus – die eskalieren sonst auch noch.“)

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