Wenn der Fahrplan zur Fiktion wird

Die Deutsche Bahn ringt mit Verspätungen. Offiziell noch „pünktlich“, praktisch oft Geduldsprobe. Für viele ist der Fahrplan längst Fiktion.

Die Deutsche Bahn präsentiert regelmäßig stolz ihre Pünktlichkeitsstatistiken. 65 Prozent der Züge seien „pünktlich“, heißt es dann. Klingt solide – bis man merkt: Alles unter sechs Minuten Verspätung gilt offiziell noch als „pünktlich“. Mit dieser Logik wäre auch ein vergessener Hochzeitstag „fast pünktlich“.

Reisende kennen die Realität: Zug fällt aus, Anschluss weg, Klimaanlage streikt. Ein Pendler in Frankfurt stöhnt: „Ich hab mehr Zeit auf Bahnsteigen verbracht als in meiner Wohnung.“ Eine Studentin lacht: „Meine Vorlesung beginnt um acht, ich fahr um fünf los – so bin ich wenigstens manchmal da.“

Die Politik verspricht Milliardeninvestitionen, Bahnsprecher reden von „Herausforderungen im Netz“, und unser MoPro-Klima-Rat schmunzelt: „Die größte Ersparnis beim Bahnfahren ist nicht CO₂, sondern Geduld.“

Dabei ist die Bahn längst ein Symbol geworden – nicht nur für Verkehrswende, sondern auch für deutsche Ausdauer. Denn wer hier regelmäßig fährt, kann alles: Yoga im Abteil, Geduld beim Warten, und das große Loslassen, wenn wieder „auf unbestimmte Zeit“ durchgesagt wird.

Telegram-Kurzformat

🚆 Deutsche Bahn: 65 % „pünktlich“. Realität: Anschluss weg, Geduld weg, Zeitgefühl weg.


🪓🐇 Nachgedacht für alle, die wissen: Die wahre Endstation ist die Geduld.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*